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The FC Bayern with a good perspective

Bayern siegt bei Inter Mailand

Von Marcus Bark

Ein Ausw?rtssieg beim Titelverteidiger der Champions League: Der FC Bayern hat die Nagelprobe bestanden, geht aber mit weniger Gebr?ll als ihr Pr?sident in die n?chsten - spannenden - Wochen.

Jubel beim FC Bayern; Rechte: dpa

"Finito", br?llte ein Servicemann durch die Metrostation Lotto, einen strammen Fu?marsch vom Stadion Giuseppe Meazza entfernt, das wiederum ein paar Kilometer au?erhalb des Mail?nder Stadtzentrums liegt. Dort mussten die meisten Fans des FC Bayern noch hin. Es war Mitternacht und eine U-Bahn kam - da st?rten dann auch der Servicemann und die 20?Carabinieri mit Schlagst?cken und Schutzschilden nicht.


Die Bayern-Fans hielt an diesem Abend keiner mehr auf. Sie waren gut drauf, sehr gut sogar. Aber sie waren nicht euphorisch. Auch das hatten sie gemeinsam mit der Mannschaft, der ebenfalls kurz vor Toresschluss noch der Durchbruch gelungen war. "Wenig feiern, viel konzentrieren", empfahl der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge.


Der Jubel von Mario Gomez ?ber seinen Treffer in der 90.?Minute lie? zwar einen Anflug von Euphorie vermuten, aber das T?nzchen war nur zu Ehren von Jay Jay Okocha gedacht. "Mein erstes Idol. Bevor ich ihn mit sieben, acht Jahren im Fernsehen gesehen habe, fand ich Fu?ball langweilig", sagte Gomez ?ber den Nigerianer, der in seiner besten Zeit bei Eintracht Frankfurt die Liga verzauberte.


Okocha h?tte sicher Spa? gehabt an der Achtelfinalpartie in der Champions League zwischen dem italienischen und dem deutschen Meister, die als Revanche promotet worden war. Wer wo warum im Vergleich zum 2:0-Sieg Inters im Finale von Madrid besser geworden war, wurde vor der Partie eingehend beurteilt. Nach dem direkten Vergleich kann festgestellt werden: Die Bayern waren am Mittwoch (23.02.11) besser als im Mai 2010, Inter war schw?cher. Dabei ist eine andere Erkenntnis wichtiger. Der FC Bayern hat die Nagelprobe bestanden. Ein 4:0?gegen Hoffenheim ist sch?n und gut, ein 3:1-Sieg bei schw?chelnden Mainzern ebenfalls, aber er sagt ?ber die Perspektiven f?r die Restsaison weniger aus als ein verdienter Ausw?rtssieg bei Inter Mailand.


Die Bayern haben Tempofu?ball gespielt, was in erster Linie Arjen Robben zu verdanken war. Sie haben Wesley Sneijder in den Griff bekommen, was ein Verdienst der defensiven Mittelfeldspieler Bastian Schweinsteiger und Luiz Gustavo war. Die beiden bilden die "Doppel-Sechs" der Zukunft, daran d?rfte Trainer Louis van Gaal nicht mehr r?tteln. Der FC Bayern ist ohne Gegentor geblieben, was ein Verdienst von Thomas Kraft war. "Ich habe ein ordentliches Spiel gemacht", sagte der 22?Jahre alte Torwart, bei dem sich stets die Frage aufdr?ngt, ob er wirklich so cool ist, wie er wirkt.


"Ich wei? gar nicht, was ihr habt", wunderte sich Thomas M?ller, als er die Coolness seines Mannschaftskollegen preisgeben sollte: "Wenn der Schiri anpfeift, ist es egal, ob du in Sandhausen oder Mailand spielst." Kraft best?tigte das. Er ist wohl wirklich ziemlich cool, und bei allen positiven Aspekten, die der Sieg bei Inter mitbrachte: Hinter dieser Viererkette muss ein Torwart auch cool bleiben. Philipp Lahm, der als einziger aus dieser Kette hohen internationalen Anspr?chen gen?gt, sagte zwar zurecht: "Wir haben viel besser verteidigt als im Finale in Madrid." Aber er sagte auch: "Wir haben zwar wieder einen Tick defensiver gespielt, aber phasenweise ging es immer noch zu sehr hin und her."


Das ist eine niedliche Umschreibung f?r einiges Durcheinander, das die Innenverteidiger Anatoli Timoschtschuk und besonders Holger Badstuber in der ersten halben Stunde anrichteten. Samuel Eto'o ist ein St?rmer der Extraklasse, aber eine Mannschaft wie der FC Bayern braucht bei den selbst auferlegten Zielen auch Verteidiger der Extraklasse.


Die n?chste Pr?fung wird es in sich haben. Am Samstag kommt Borussia Dortmund zum Topspiel der Bundesliga nach M?nchen. Pr?sident Uli Hoene? br?llte in der Bild-Zeitung, dass er einen Sieg "mit zwei Toren Unterschied" erwarte. "Ein 1:0?w?rde mir auch reichen", sagte Thomas M?ller. Kapit?n Lahm lie? sich gar nicht aus der Reserve locken. Er sagte, dass der FC Bayern "in der Bundesliga immer nachlegen muss, weil wir so viele Punkte R?ckstand haben". Die bestandene Probe von Mailand wird R?ckenwind verleihen, aber angesichts der weiterhin anf?lligen Abwehr ist fraglich, ob es die Bayern ihren Fans nachtun und sich von nichts und niemandem aufhalten lassen.